Die Biene

Arbeitsbiene

Die meisten Bienen in einem Volk sind weibliche Arbeitsbienen. Im Bienenstock schlüpfen sie nach 21 Tagen aus einem von der Königin gelegten, befruchteten Ei und beginnen sogleich mit ihrer Arbeit. Welche Tätigkeit eine Arbeiterin gerade erfüllt, hängt von ihrem Alter ab. Nach dem Schlüpfen säubert sie als erstes die Wabenzellen. Ab einem Alter von etwa 6 Tagen ist sie für die Fütterung der Larven und der Königin zuständig, und nach ein paar weiteren Tagen hilft sie beim Bau der Bienenwaben. Danach wird die Biene als Wächterin für die Verteidigung des Bienenstocks eingesetzt. Anschließend verbringt sie ihr restliches Leben als Sammlerin von Nektar, Pollen und Wasser und als Honigproduzentin.

Im Sommer geborene Arbeitsbienen leben gerade einmal 4-8 Wochen – sie haben ein kurzes und anstrengendes Leben. Bienen, die im September geboren werden („Winterbienen“), haben haupftsächlich die Aufgabe, während des Winters die Temperatur im Bienenstock zu halten. Sie leben aufgrund grösserer Energiereserven im Körper etwa 6 Monate lang. Doch natürlich kann eine Biene auch schon früher sterben, etwa durch Infektionen, Nahrungsmangel, Feinde oder durch das Einsetzen ihres Stachels.

Drohne

Neben den Tausenden von Arbeitsbienen gibt es in jedem Bienenvolk einige Hundert männliche Bienen – die Drohnen. Sie schlüpfen im Frühsommer nach 24 Tagen aus von der Königin gelegten Eiern, die unbefruchtet sind. Wissenschaftler nennen diese Art von Fortpflanzung „Jungfernzeugung“, da die Nachkommen „ohne Vater“ entstehen. Die Drohnen haben nur eine einzige Aufgabe in ihrem Leben: die Begattung der Königinnen. Dazu werden sie von den Arbeiterinnen gefüttert, bis sie nach etwa 10-14 Tagen geschlechtsreif sind. Dann verlassen sie den Bienenstock, paaren sich mit den jungen Bienenköniginnen auf deren Hochzeitsflug und sterben danach. Drohnen, die zu Beginn des Herbstes noch leben, werden von den Arbeiterinnen aus dem Bienenstock herausgejagt und verhungern.

Bienenkönigin

In jedem Bienenvolk gibt es nur eine einzige Königin. Sie ist die einzige Biene im Volk, die Eier legt! Deshalb ist sie verantwortlich für das Fortbestehen der Bienen und stellt somit das Zentrum des Bienenvolks dar. Genau wie Arbeiterinnen schlüpfen junge Königinnen aus befruchteten, von der alten Königin gelegten Eiern, die sich in besonders großen Zellen, den Weiselzellen, der Bienenwaben befinden. Die Entwicklungszeit dauert 16 Tage. Ein bis zwei Wochen nach dem Schlüpfen begeben sich die jungen Königinnen auf ihren Hochzeitsflug, wo sie von Drohnen begattet werden. Dabei paaren sie sich nicht nur mit Drohnen aus dem eigenen Volk, sondern auch mit „fremden“ Bienenmännchen. Die Königin wird in Ihrem Leben nur einmal begattet. Der Vorrat an Sperma reicht für ein ganzes Leben. Danach beginnt die Königin mit ihrer eigentlichen Aufgabe: der Eiablage. Die Bienenkönigin kann bis zu 2000 Eier pro Tag legen. Sie stirbt nach spätestens 5 Jahren, oft wird sie jedoch schon früher von einer jungen Königin ersetzt. Neben dem Altern der bestehenden Bienenkönigin gibt es noch einen zweiten Grund, warum es vorkommen kann, dass Bienenvölker ´selbsttätig` neue Königinnen produzieren: In der Schwarmzeit teilt sich ein Bienenvolk, in dem rund die Hälfte der Bienen zusammen mit der alten Königin als Schwarm losfliegen und an einem neuen Ort ein neues Bienenvolk gründen.